Abschiedsinterview mit Oliver Potthoff
Um euch nochmal zu zeigen, was für einen liebenden Menschen wir beim Taifun vom aktiven Sport verlieren werden, hat sich das IT-Team mit unserem Oliver Potthoff zusammengesetzt und nochmal über die vergangenen zwei Jahre, Erfolge und die Zukunft geredet.
Hi Oli, knappe drei Wochen ist der 20. deutsche Meisterschaftstitel für den Taifun her. Einige Zeit um das ganz sacken zu lassen und die Erinnerungen neu aufleben zu lassen. Wie fühlt es sich denn an, seine aktive Laufbahn vom Motoball mit dem erneuten Gewinn einer Meisterschaft zu beenden?
Die Karriere mit dem Meistertitel zu beenden fühlt sich sehr gut an. Man krönt damit ein ganzes Jahr, man wird einfach für diesen Riesen Aufwand belohnt. Es ist toll wenn meine Tochter ihren Freunden von diesem Endspiel erzählt, Feuerwerk, Fahnen, Pokale, Flutlicht und das der Papa gewonnen hat.
Ein Abend den wir wohl alle nicht so schnell vergessen werden. Du hattest so einige Erlebnis während deiner Laufbahn als Torhüter. An welcher ist dir als schönster Moment in Erinnerung geblieben?
Es gibt viele tolle Momente, 2010 die Finalteilnahme mit Leverkusen, 2011 die Meisterschaft als totaler Außenseiter mit Leverkusen, letztes Jahr 2017 dieses unfassbare Pokalfinale, Das Finale daheim mit dieser mega Choreo und dem 20. Titel für den Taifun, die 3 Finals mit der Nationalmannschaft 2011, 2012 und besonders 2013 als wir in Frankreich Europameister wurden, dank Manuels goldenem Köpfchen. Und viele kleine Momente die auch besonders sind.
Das war deine zweite Amtszeit beim Taifun. Bereits 2009 durftest du das Tor des Rekordmeisters hüten, wie erging es dir in der zweiten Amtsperiode?
Die zweite Amts Zeit war sehr intensiv, man ist reifer geworden, man ist schon in den Genuss gekommen Titel zu gewinnen und der Fokus lag darauf erfolgreich zu sein, um es einem selbst und der Familie nochmal zu zeigen das es sich lohnen sollte. Um es auch dem einen oder anderen Kritiker zu zeigen die mich schon abgeschrieben hatten.
Es gab viele intensive Trainings, ob Torwarttraining oder Maschinentraining. Aber vor allem auch viel private Zeit die wir als Mannschaft gemeinsam hatten. Das formt ein richtiges Team und wir haben überragenden Motoball gespielt 2017, bis auf ein Spiel, was uns dann das Genick Richtung Meisterschaft gebrochen hat. Trotz allem hatten wir eine sehr gute Saison mit der Südmeisterschaft und dem Pokalsieg. Aber der Fokus lag halt auf dem Meistertitel, 2018 wollten alle so zusammenbleiben und das Finale daheim erreichen. Man merkte uns die Verunsicherung, nicht zu versagen, die ganze Runde an. Bis wir dann von unserem Trainer ein ganz besonderes Trainingslager bekamen. Sowas habe ich noch nicht erlebt, so einen guten Trainer in allen Belangen hatte ich noch nicht erlebt, man muss sagen das er uns den Weg aufgezeigt hat und zum richtigen Zeitpunkt haben wir zusammen die Kurve bekommen und die 20. Meisterschaft geholt. Die 2. Amtszeit ist aber auch geprägt von sehr besonderen Freundschaften die entstanden sind, ich muss sagen es war eine tolle Zeit die für immer bleibt.
Man kann diese Zeit als wahre Achterbahnfahrt, mit allen Höhen und Tiefen betiteln! Nun ist der Taifun ja nicht der einzige Motoballverein in der Historie gewesen, aber der Weg führte erneut zum Taifun. Was macht den Verein so besonders?
Beim Taifun kannst du den Motoball sehr professionell betreiben. Der Taifun besitzt fast in allen Belangen das Beste was es im deutschen Motoball gibt. Die Verwaltung, das Stadion, die neuen Räume, die jetzt dazu gekommen sind. Torwarttrainer, Trainer, Monteure, Sponsoren, der Wirt im Clubhaus, das Rentner Kommando usw. die Liste ist so lang was den Taifun so einzigartig macht. Die letzten 2 Jahre hat auch die Mannschaft mitgezogen und mit dem Pokalsieg 2017 und der deutschen Meisterschaft 2018 den ganzen Verein belohnt.
Eine emotionale Zeit neigt sich dem Ende, vor allem für dich. Ein sehr langer Bestandteil deines Lebens bestand daraus, mit vielen Erlebnissen. Was wirst du am Motoball vermissen?
Was ich vermissen werde? Also das Sportliche kann ich in den Hintergrund stellen. Als aller erstes werde ich meine Mutter aus Mörsch vermissen die Isolde Schäfer, sie hat sich um mich gekümmert wie eine eigene Mutter. Dann werde ich vermissen nach meiner Ankunft in Mörsch bei Petra Fuchs einen Kaffee zu trinken und mir meine paar vorhandenen Haare zu schneiden zu lassen. Dann werde ich vermissen mit meinem kulinarischen Freund Sabri essen zu gehen. Ich werde vermissen das ich mit Paddi und Timo rum blödeln kann, mit Manu ernstere Motoball Gespräche abhalten kann. Mir die lockere Art der jüngeren Spieler wie Justin, Lucca und Sebbi abgucken kann. Einmal die Woche dem Robin zu schreiben was seine Verletzungen so machen und ihn an der PlayStation zu ärgern und mit Manni nicht mehr über Fußball und Frauen reden kann. Ich werde Torsten vermissen, weil ich ihm eigentlich immer gerne seine Spezi austrinken wollte im Fahrerlager aber mich nie getraut habe und den Roland weil er immer was zu lachen hat . Ich werde die Trainer Enrico, Matthias und Hatto vermissen ( oder auch nicht , die haben mich gequält) weil sie richtig gepuscht haben. Ich werde Heike Bodemer vermissen, die mich immer super ausgestattet hat und Ihre Bolognese natürlich auch. Dann Monja und Amelie die sich um Zoe gekümmert haben, wenn ich gespielt habe. Ich werde eigentlich jeden vermissen der mit dem MSC Taifun in den letzten beiden Jahren in Verbindung gebracht wurde.
Du scheinst hier wirklich viele Freunde gefunden zu haben. Du wohnst ja mit deiner Familie in Kierspe, ca. 300 Kilometer von Rheinstetten entfernt. Da fällt es einem schon schwer den Kontakt zur Mannschaft zu halten, wenn man diese nicht jedes Wochenende sieht. Versuchst du dennoch den Kontakt mit deinem Mannschaftskameraden so zu halten?
Genau wegen dieser ganzen Punkten zuvor, werde ich der Mannschaft und dem Verein eng verbunden sein. Der Kontakt wird sicher nie abbrechen.
Mit dem MSF Tornado hast du ja deinen Heimatverein quasi vor der Haustüre. Bleibst du dem Motoball so auf irgendeiner Art und Weise erhalten?
Ich werde erstmal die Zuschauerrolle übernehmen, mir mit meinen Kindern das eine oder andere Spiel anschauen. Da wir viele Freunde in Mörsch kennengelernt haben wird es wohl zwischendurch einige Reisen nach Mörsch geben. Gerne würde ich auch eine beratende Rolle für die jungen Spieler einnehmen.
Das freut uns natürlich zu hören, ihr seid jeder Zeit herzlichst willkommen! Das wird uns Fans natürlich auch sehr freuen, einen Spieler nach seiner aktiven Zeit bei uns zu haben. Apropos Fans, du hast die Herzen mit deiner netten und sympathischen Art schnell für dich gewonnen. Hast du noch ein paar abschließende Worte an deine Fans?
An die Fans des Taifuns kann ich nur danke sagen für die Aufnahme und Unterstützung bei den Spielen, egal ob bei Heim-oder Auswärtsspielen. Und für diese grandiose Choreografie beim Endspiel, das sind einfach unvergessene Momente, danke dafür.
Schöne abschließende Worte, aber ganz lassen wir dich doch noch nicht los, zwei Fragen musst du dich uns noch stellen! Du hast ja jetzt einiges an Freizeit übrig, hast du schon eine Plan was damit anzufangen ist?
Jetzt werde ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen, meiner Frau habe ich versprochen in die Tanzschule zu gehen! Und den Ben werde ich im nächsten Jahr im Fußballverein anmelden und werde Zoe bei den Turnwettkämpfen lautstark unterstützen.
Den Motoball hast du ja ziemlich schnell kompensieren können! Nach dem Endspiel strahlte dein Sohn bereits auf seinem Laufrad mit seiner Ballführung, wird das eventuell der zweite Potthoff in den Reihen des MSC Taifun Mörsch?
Der Ben ist ein verrückter Kerl, Ben steht morgens auf und will ein Motoballtrikot anziehen. Die Sammlung ist jetzt schon groß, von Kevin Gerber über Manu, Jens Kehrer und das Lieblings Trikot vom Robin! Da fällt die Entscheidung schon schwer morgens welches man anziehen soll. Danach wird der Helm aufgesetzt und zur Oma zum Frühstück gegangen. Jetzt sieht es so aus als würde er diesen Sport genau so lieben wie ich. Der Weg ist lang, wenn er Motoball spielen sollte und er genau so verrückt ist wie ich, wird man ihn sicher beim Taifun sehen. Das Lied des Taifuns hat er ja schon drauf, wird sehr oft von ihm gesungen und das geht so: „Deutscher Meister ist nur der Taifun Mörsch “.
Mit diesem wunderschönen Abschiedslied dürfen wir vom IT-Team auch unsere #23 Oliver Potthoff in den wohlverdienten Ruhestand vom Motoball verabschieden/gratulieren. Auch bei uns hast du einen immer offenen und zuvorkommenden Eindruck hinterlassen, wir werden dich vermissen Oli!