Nicht nur unsere Senioren-Mannschaften darf bald den Spielbetrieb wieder aufnehmen, auch unser Jugend-Team startet ab September im Motoball-Juniorencup wieder durch. Dementsprechend groß ist die Vorfreude der Jungs! Auch beim Trainer-Team der Jugendlichen freut man sich endlich wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.
Wir haben uns mit Team-Manager Oskar Hassis zum Interview getroffen und sprachen unteranderem über den bevorstehenden Motoball-Juniorencup, welche Ziele die Mannschaft sich setzt und wie der Verlust von Leistungsträger kompensiert werden soll.

Hallo Oskar, es freut mich, dass du dir die Zeit genommen hast um unseren Fragen Antwort zu stehen! Jetzt ist es ja schon eine ganze Weile her, dass ihr gemeinsam mit den Jungs auf dem Platz standet, wie hat sich das erste Training für dich angefühlt?

Nun zwischenzeitlich sind viele Wochen dahingezogen, seit Freitag den 13.März, als Covid-19 unser Leben beherrscht. So war es jetzt doch an der Zeit sich endlich wieder zusammen mit unseren Jungs auf dem Platz zu sehen und unsere neuen Maschinen einzufahren. Man sah den Jungs ihre Freude im Gesicht an. Möchte an dieser Stelle auch mein Dank an unsere Monteure Roland, Thorsten, Philipp und Julian aussprechen welche in unzähligen Stunden all unsere Suzukis umgebaut haben.

Nach so einer langen Zeit ist es sicherlich schwierig wieder in den Takt zu kommen, welchen Eindruck habt ihr von der ersten Einheit?

Die Jungs müssen sich schon noch an die neuen Motorräder gewöhnen. Die Ballführung ist anders, sowie die Fußrasten und Bremsen sind anders angeordnet. Die Motorräder laufen in sich besser, all dies bedarf noch ein wenig Vertrautheit. Ich denke aber nach zwei, drei Trainingseinheiten können wir zur Tagesordnung übergehen. Unsere Jungs sind gerade in dieser Sache mit den Neuen gut motiviert, da sie auch den ganzen Umbau mitbegleitet haben und nun wissen was all das bedeutet ein so tolles Motorrad fahren zu dürfen, dazu noch im neuen Zustand. 

Jetzt dürft ihr dieses Jahr sogar noch ein Wettbewerb ausspielen! Mit dem Motoball-Juniorencup spielt ihr gegen Ubstadt-Weiher, Philippsburg, MBC Kierspe und Jarmen. Was erwartet ihr vom Cup?

Alles in Allem ist der Motoball-Juniorencup eine einzigartig tolle Sache. Somit können wir in diesem Jahr noch Spielpraxis und Erfahrung sammeln. Auch der Spaß wird nicht zu kurz kommen!
Für uns gibt es die Erkenntnis wo wir stehen und an welchen Schwachpunkten wir arbeiten müssen. Des Weiteren können wir durch die beiden weiter entfernten Auswärtsspiele, sei es in Jarmen und Kierspe, unsere Kameradschaft pflegen, auch deshalb weil auch unsere 1. Mannschaft mit dabei ist und uns unterstützt.

Welche realistischen Ziele setzt ihr euch für den Motoball-Juniorencup?

Unsere Ziele im Motoball-Juniorencup sind in erster Linie, dass wir uns alle im Spiel wieder zusammenfinden und uns von Spiel zu Spiel steigern und erfolgreich sind.

Denn die Jugendarbeit ist in allem ein langer Prozess und die Basis für die 1. Mannschaft. 

Das ihr in kurzer Zeit hervorragende Arbeit geleistet habt, zeigte sich vergangenes Jahr, als ihr die Mannschaft nach zweijährigen Abstinenz wieder in die Playoffs und sogar ins Finale führten. Jetzt fallen einige Leistungsträger weg und ihr müsst den Kern wieder bilden, wie versucht ihr die jungen Spieler in Führungsspieler zu entwickeln?

Wie gesagt, hier kommt uns der Motoball-Juniorencup gerade recht. Nach den beiden Abgängen werden wir aus unseren derzeitigen Stammspieler eine Kernmannschaft zusammenbauen. Da ja Marvin und Dennis altersbedingt im nächsten Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen, gilt es jetzt schon die Lücken zu kompensieren und neue Spieler einzubauen.

Dieses Team wird uns dann längerfristig, sprich bis 2023, zur Verfügung stehen. In dieser Zeit gilt es dieses Team technisch, sowie spielerisch zu fordern und zu fördern. Auch unser neuer Torwart Dennis Deck wird hierbei eine weitere Rolle spielen, ihn gilt es aufzubauen und auf ein gutes Niveau zu bringen. Kurzum wir haben noch viel Arbeit vor uns und viel zu tun. 

Du hast ja schon gesagt das es eine Weile her ist seitdem die Jungs trainieren durften. Was habt ihr den Jungs auf dem Weg gegeben um für einen möglichen Restart fit zu sein und wie habt ihr das Interesse der Jugendlichen gehalten?

Nun unsere Jungs haben sich am Umbau der neuen und alten Motorräder auch rege beteiligt. Des Weitern standen Fahrradtouren und Joggen auf unserem Trainingsprogramm, um die Fitness beizubehalten. Diese waren durch eine App zu erfüllen und zu kontrollieren. So konnte man den zufriedenstellenden Verlauf sehen.

Seit dem letzten Jahr sind viele sehr junge Spieler nachgekommen. Wie fördert ihr gleichzeitig die unerfahrenen Spieler mit den jetzt schon erfahreneren Spielern?

Ja, es sind etliche neue Jungs zu uns gekommen, die sich ebenso rege an unserem Trainingsprogramm beteiligt haben. Ebenso waren sie auch an den Werkstatt-Tagen anwesend. Das hat somit auch unsere Kameradschaft gestärkt.

Jetzt sollten die Jungs zunächst einmal ihr fahrerisches Können beherrschen und festigen, dann mit und ohne Ball. All dies braucht aber seine Zeit und viel Geduld. Gerade jetzt in der Urlaubszeit und den derzeitigen Temperaturen, ist es nicht gerade angenehm zu arbeiten. Denke aber die Jungs werden im Laufe des Jahres noch Fortschritte machen und die notwenigen Erfolge erleben. 

Leider ist Motoball in unserer Gesellschaft nur eine Randsportart. Welch ein Potenzial darin steckt wurde an der Europameisterschaft sicherlich hervorgehoben. Dadurch das es eine Randsportart ist, wird es immer schwierig neue Spieler für den Sport zu finden und auszubilden.
Wie kann deiner Meinung nach das Ansehen des Motoball gerade bei Jugendlichen gesteigert werden? Beziehungsweise wie kann der Motoball attraktiver gestaltet werden?

Derzeitig ist es besonders schwierig wegen der Corona Pandemie, man sollte so wenig wie möglich Kontakt haben. Sollte diese Zeit bald abgeschwächt sein, so wünschen wir uns einen weiteren Trainingstag oder zumindest vielleicht alle zwei Wochen an dem wir fahren dürfen. Gerade um neue Jugendlichen an den Sport heran zu führen ist das hilfreich. Neulinge brauchen eben Zeit um sich zu entwickeln. Gleichzeitig sollen aber die erfahrenen Jungs weiter voran gebracht werden, gerade hierzu reicht die Zeit und der Platz nicht.

Was die Frage zur Steigerung des Jugend Motoballs betrifft, warum müssen wir die Jugendmotorräder drosseln? Diese Sichtweise ist meiner Ansicht längst überholt und veraltet. Gerade im zarten jugendlichen Alter von ca. 13 Jahren fahren Jugendliche mit diesen nicht gedrosselten Suzukis Wettbewerbe, Meister-und Europameisterschaften z.B.beim Motocross. Vielleicht tut sich der FA-Motoball dieser Sache nochmals widmen/annehmen.
Drosseln kostet viel Geld, da der Motor seine Leistung nicht entfalten kann und thermisch stark beansprucht wird. Einstellungen und Vorkehrungen belasten ebenfalls. Einen Wettbewerbsvorteil ist meiner Ansicht nach Schnee von gestern, denn mittlerweile verfügen fast alle Vereine über Suzukis. Bei der Euro im letzten Jahr war dies bei unseren Spielern zu erkennen, dass unsere Gegner einfach wendiger, schneller und dynamischer waren. Gerade hier sollten wir aufschließen damit unsere Nachbarn aus Russland, sowie Frankreich, nicht die Vormachtstellung innehaben.     

Außerdem sehne ich mich nach einer Nachwuchsrunde mit den 250er Maschinen in welcher die erfahrenen Spieler parallel Spielpraxis erlangen können um sich der 1.Mannschaft zu empfehlen. Denn wie ist es derzeitig ab 18 Jahren bist von der Jugend weg und bei der 1.Mannschaft auf der Bank, vorher jedes Spiel gespielt jetzt wenn überhaupt 5 Minuten Einsätze. Das geht dann eine Weile und es macht sich dann Unlust bereit…

Spielpraxis das sei mal dahin gestellt, da ja in der Meisterschaft gespielt wird und jeder Punkt und Tor zählt und eben nur 4 Spieler zum Einsatz kommen können. Die Folge wird sein, dass man dem Sport irgendwann den Rücken Kehrt. Wenn ich mal 10 Jahre zurückblicke sind ein großer Teil der Jungs die mal Nachwuchsrunde spielten alle samt Spieler in der 1. Mannschaft und heute gerade mal ein Bruchteil sind von der Jugend in der 1. Mannschaft integriert. Ich denke diese Überlegung sollte man nochmals überdenken. Sicher spielt hierzu auch die Finanzierung eine Rolle. Ebenso habe ich vielleicht Spielgemeinschaften, und die Logistik ist nicht zu vergessen. Ich bin mir sicher es gibt Lösungen.

Ein Gedanke meinerseits zur attraktiven Gestaltung des Motoball wäre, dass man 4 Feldspieler auf 5 Feldspieler erhöhen könnte und dafür das Mittellinie-Spiel entfallen lassen. Denke mal die Spiele werden dadurch dynamischer und auf der einen Seite nicht so einseitig aus Sicht der Torausbeute (z.B. 32:2) sprich für die Zuschauer attraktiver, mehr Spieler im Einsatz, der fünfte Spieler wäre dadurch vielleicht der klassische Verteidiger. 

Sicher gibt es bestimmt noch andere Möglichkeiten, wir müssen nur ALLE konstruktiv daran arbeiten.

Ich wünsche mir einen erfolgreiche „Motoball-Juniorencup 2020“ sowie eine verletzungsfreie Kampagne. Und nach der Pokalübergabe ein …“schön war’s“. 

Dem COVID-19 zum Trotz.  

Wir danken Oskar Hassis für seine Zeit und dem Interview, wir hoffen der ein oder andere wird die Jungs ab dem 05.09 unterstützen!