Rückblick auf die Europameisterschaft 2019 im Erwin-Schöffel-Stadion in Rheinstetten-Mörsch mit persönlichen Anmerkungen des 1. Vorsitzenden vom MSC Taifun Mörsch, als Ausrichter

Das gab‘s im deutschen Motoball noch nie

Eine Veranstaltung der Superlativen: Die Motoball-Europameisterschaft 2019

Inspiriert von der Motoball-EM in Holland vor drei Jahren fasste ich den Wunsch, in Mörsch nochmals eine EM durchzuführen; als einen meiner persönlichen Höhepunkte, bevor ich aus dem Amt des 1. Vorsitzenden vom Taifun scheide. Die besten Erinnerungen an eine sehr erfolgreiche EM im Jahr 2005 sollten noch einmal im Erwin-Schöffel-Stadion aufleben und wahr werden. Vielleicht noch besser, noch emotionaler, noch erfolgreicher.

Deshalb sprach ich unseren DMSB-Ausschussvorsitzenden Heiner Siebracht an. Er wollte meinen Wunsch im Jahr 2020 in Mörsch die EM auszutragen, bei der FIM-Europe vortragen. Im Ergebnis wurde dann vereinbart, dass die EM in Deutschland bereits im Jahr 2019 statt finden soll und jeder Verein, der an einer Austragung interessiert ist, sich mit seinen Vorstellungen bewerben kann. Danach entscheiden die Mitglieder des DMSB-Fachausschusses, wer mit der Ausrichtung beauftragt wird.

Mein Ehrgeiz war sehr groß, den Zuschlag für die Ausrichtung zu erhalten, zumal der Anstoß zur Austragung in Deutschland von mir gekommen war. Und plötzlich wollten das auch die Vereine aus Kuppenheim und Ubstadt-Weiher machen. Deshalb erstellte ich eine Bewerbungsmappe über 30 Seiten mit allen Details zu unseren Ausrichtungs-Vorstellungen. Darin fanden sich auch neue Ideen zur Gestaltung des Spielplans, zur Unterbringung und Versorgung der Delegationen sowie der Programmpräsentationen. Und eine Prämie für das deutsche Nationalteam für das Erreichen des Finales haben wir auch angeboten, da uns die Finalteilnahme des deutschen Teams zusätzliche wirtschaftliche Vorteile erbringen. Und davon wollten wir die deutsche Delegation auch teilhaben lassen.

Im Oktober 2017 wurde bei unserer Jahrestagung bekannt gegeben, dass der MSC Taifun Mörsch mit der Ausrichtung der Motoball-EM im Jahr 2019 beauftragt wird. Da hatte ich dann zum ersten Mal Zweifel, ob ich mich darüber freuen soll oder lieber einem anderen Bewerber die Ausrichtung gewünscht hätte. Jedenfalls war nicht zu übersehen, dass Andere mit der Entscheidung keinesfalls zufrieden waren.

Nun konnte es also losgehen, mit den vielfältigen Vorbereitungen zu diesem besonderen Sport-Event. Dazu mussten wir eine Ausschreibung entwerfen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir Vieles nicht, was das Reglement der FIM-Europe zwingend vorgab. Die Unterstützung von seiten des deutschen Verbandes DMSB und seines deutschen Vertreters innerhalb der FIM Europe ließ zu wünschen übrig. Das funktionierte im Jahr 2005, als wir die letzte EM in Mörsch ausgetragen haben, noch unter der Federführung von Karl Vögele, eindeutig besser.

Mit vielen vermeidbaren Diskussionen sind wir dennoch zu einer genehmigten Ausschreibung gekommen. Die Delegationen wurden eingeladen, mit der Bitte den Meldeschluss nicht zu verpassen. Allerdings lagen zum Zeitpunkt des Anmelde-Schlusstermins nur die offizielle Zusage von Deutschland vor. Wir erhielten persönliche Hinweise, wer sein Interesse an einer Teilnahme sonst noch geäußert hat.

Aber ein sicherer Spielplan konnte auf dieser Basis nicht erstellt werden. Es gab einen neuen Meldeschlusstermin. Die Unterkunftsquartiere baten wir um Nachsicht, was die verbindliche Buchung der Übernachtungen betraf. Doch trotz des nur zaghaften Eingangs von Anmeldungen blieben wir bis kurz vor Beginn der EM im Unsicheren, ob denn alle Nationen anreisen werden.

Nachdem endlich der Spielplan erstellt werden konnte, ging es an die Vorbereitungen vielfältigster Aufgaben. Ein eigenes Logo musste gestaltet werden. Eine Homepage aktiviert werden. Da war der elektronische Karten-Vorverkauf zu organisieren. Wie gestalten wir die Eröffnungsfeier? Die Inhalte für das Stadionmagazin waren zu besorgen. Inserenten müssen akquiriert werden; Sponsoren gesucht werden. Gespräche mit der Stadt Rheinstetten über unser Organisationskonzept, Finanzierungsgespräche mit dem DMSB und dem ADAC Nordbaden mussten geführt werden. Das System für Eintrittsberechtigung ins Stadion musste erarbeitet werden; 21 verschiedene Armbändchen waren das Ergebnis. Wie gestalten wir den VIP-Bereich, was darf das kosten, wer erhält Zugang? Bestellung einer Sitzplatztribüne und deren Sitzplatz-Vermarktung waren eine weitere Herausforderung. Eine zusätzliche Stehplatztribüne sollte für mehr Sichtkomfort für die Zuschauer sorgen.

Und wie kriegen wir Stimmung auf den Platz? Ein professioneller Moderator und Stimmungsmacher musste her. Aber woher nehmen? Beim Besuch einer Basketballveranstaltung in Karlsruhe wurde Bernd auf Timo aufmerksam. Der hatte was drauf, der sollte das können. Und obwohl Timo vorher noch nie was von Motoball gehört hatte, war er bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Er hat seine Sache bravourös gemacht. Die Zuschauer gingen bei seinen Ansprachen begeistert mit. Stimmung im Stadion war somit garantiert.

Größte Sorgen war natürlich immer wieder die Gesamt-Finanzierung. Was da auch alles an Kosten entstehen: Für Werbung und Marketing, Plakate, Parkkarten, VIP-Karten, Stadionzeitung, Eröffnungsprogramm, Siegerehrung, Showeffekte, Feuerwerk, Platzierungsprämien, Erfolgshonorar für Deutsche Nationalmannschaft, Mannschafts- Unterkünfte Senioren, Verpflegung der Mannschaften, Promotoball, DRK und weitere ca. 20 interne Personen, Benzin für alle Mannschaften, Genehmigungsgebühren, Pokale, Erinnerungsmedaillen, WC-Anlagen, Dixi-Clos, Strom, Wasser, Abwasser, Heizung, Sitzplatztribüne, Stehplatztribüne, VIP-Zelt, Catering im VIP-Bereich, Sanitätsdienste durch DRK, Internetkosten, Beschallungsanlage, Musik- und Sprecherturm, Moderator und so vieles mehr. Wir errechneten einen Gesamtkostenaufwand von rund 100.000 Euro.

So galt es, diese Kosten wieder einzuspielen, so dass möglichst noch was für die Vereinskasse übrig bleibt. Andererseits aber wollten wir uns und den Zuschauern auch ein einmaliges Event bieten. Und Programmangebote, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen sollen, kosten auch Geld. Wir sind mit den Ausgaben durchaus in ein Niveau geraten, was nicht jeder Amateurverein bereit ist zu leisten. Doch das Risiko sollte zu einem großen Teil durch Förderer und Sponsoren möglichst gedeckt, zumindest gelindert werden. An dieser Stelle will ich für die wahnsinnig große Bereitschaft der finanziellen Förderung unserer Arbeit mit Sponsorenpakete, Anzeigenschaltungen, Bandenwerbung, Zurverfügungstellung von Materialien oder sonstiger Spendenbereitschaft vielmals Danke sagen. Nur mit dieser Unterstützung konnten wir uns in der Organisation so weit aus dem Fenster lehnen.

Größte Sorgen befürchteten wir mit der Delegation aus Weißrussland, da wir auf unsere mehrfachen Korrespondenzen überhaupt keine Antworten erhielten. Doch wenige Tage zuvor sagten die Weißrussen endlich zu und sind auch nach Deutschland gekommen. Gleichzeitig kam allerdings exakt vier Tage vor Beginn der Veranstaltung die Nachricht, dass das Team aus der Ukraine nicht anreisen kann, da ein Sponsor seine Unterstützung nicht geben würde. Kann man glauben oder nicht. Finanzielle Angebote der FIM und auch von unserer Veranstaltungskasse konnten die Ukrainer nicht dazu bewegen, dennoch anzureisen. So mussten wir wenige Tage vor Beginn nahezu alles überarbeiten. Ein neuer Spielplan musste her. Unsere Diensteinteilungspläne mussten neu erstellt werden. Das Veranstaltungskonzept war von jetzt auf nachher ein Kompromiss. Das Stadionmagazinwar bereits im Druck und so noch vor Erscheinen nicht mehr aktuell. Die gebuchten Hotelzimmer konnten nicht mehr kostenfrei storniert werden. Alles in allem sind zusätzliche Kosten in Höhe von rund 15.000 Euro entstanden, die vermeidbar gewesen wären.

Noch ein Wehrmutstropfen: Die gemeldete Junioren-Mannschaft aus Russland hat, trotz Vereinbarung, die Vorauszahlung für Unterkunft und Verpflegung nicht geleistet. 18 Personen wurden schriftlich gemeldet, nur 10 Personen sind angereist.
Und nur für diese 10 wollte man bezahlen. Gebucht war aber mehr. Trotz intensiver Verhandlungsgespräche konnten wir dem russischen Juniorenteam-Verantwortlichen gerade mal die Hälfte der eigentlich zu zahlenden Summe entlocken. Wenn es nicht um unsere Veranstaltung gegangen wäre, hätten wir am liebsten die „kleinen Russen” wieder nach Hause geschickt und am Wettbewerb nicht teilnehmen lassen.

Pünktlich zum Beginn der EM wurde das offizielle Stadionmagazin fertiggestellt. Mit 84 Seiten Gesamtumfang im DIN-A-4 Format und hochwertiger Ausführung stellten wir den Motoball-Fans ein Printobjekt zur Verfügung, dessen Qualität es in der Motoball-Szene bisher nie gegeben hat. Mit 44 Seiten hochinteressanter Informationen zur Motoball-EM und zahlreichen meist großformatigen Bildern wird dieses Magazin eine Erinnerung für die Ewigkeit bleiben. Inserenten von 40 Seiten haben mit einer Summe von rund 12.000 Euro dazu beigetragen, dass dieses Werk so professionell umgesetzt werden konnte.
Mein familiär geführter Verlag hat die Zusammenstellung ohne Berechnung übernommen, das Druckhaus Karlsruhe hat das Papier und den Druck kostengünstig zur Verfügung gestellt. Auch dafür herzlichen Dank. Wer das Magazin noch einmal in aller Ruhe durchblättern will, findet die Seiten hier als elektronisches Buch.

Ein Auftakt nach Maß

Tag 1: Nach unseren Vorstellungen sollte zuerst die Eröffnungsfeier kommen und dann eine Spielbegegnung mit dem deutschen Team. Das Reglement sieht allerdings vor, dass das erste Spiel immer die Mannschaften aus dem letztjährigen Finale austragen. Deshalb folgte die Zeremonie mit offizieller Begrüßung eben nach dem ersten Spiel. Dieser Auftakt verlief nach Maß. Die jungen Damen der FEC-Tanzgruppe schwangen die Nationalfahnen beim Auflauf der Delegationsteilnehmer. Luftballone in den jeweiligen Nationalfarben entschwanden in den herrlichen Sommerhimmel. Der Showtanz unter der Leitung von Steffi Fitterer und ein musikalischer Feuerzauber brachte das Publikum in beste Laune. Die von uns erhoffte Zuschauerzahl wurde zur Eröffnung deutlich übertroffen. Und alle die kamen, wurden auch vom ersten Spiel des deutschen Nationalteams keinesfalls enttäuscht. Mit dieser Beststimmung ging man mit großer Freude und Erwartungen auf die nächsten Tage ein.

Tag 2: Durch die Absage der Ukrainer war die deutsche Mannschaft am zweiten Tag der EM spielfrei und wir richteten uns daher auf deutlich weniger Zuschauer ein.
Es waren auch weniger, aber deutlich mehr als wir gedacht haben. Die Stimmung und Zufriedenheit vom ersten Tag war spürbar, weshalb so viele gekommen sind.

Tag 3: Die Deutschen spielen gegen Holland. Wird der Letztplatzierte aus den vergangenen Jahren unserem Team das Spiel auch so schwer machen, wie die gegen das russische Team gespielt haben? Genau das wollten viel mehr wissen, als wir uns ausgerechnet haben.
Die Stimmung war ausgezeichnet.

Tag 4: Die Deutschen spielen gegen Frankreich. Wie aus den Vorjahren bekannt, eine brisante Begegnung. Das wollten auch viele sehen. Stimmung fantastisch. Mit dem Sieg der heimischen Mannschaft freuten sich alle auf das Aufeinandertreffen gegen den Favoriten aus Russland.

Tag 5: Die Deutschen spielen gegen Russland. Gefühlt ein volles Haus. Bei einem Sieg sollte man den „leichteren” Gegner im Halbfinale haben. Und man wäre sogar Gruppensieger. Lange hat es nicht nach einem Sieg ausgesehen, denn die Russen führten mit 1 : 0.
Doch im Endspurt überzeugte Deutschland doch beeindruckend, so dass auch dieses Spiel mit einem Sieg für Deutschland endete. Das erste Zwischenziel war erreicht. Die Zuschauer waren voll des Lobes über den sportlichen Erfolg, aber auch über die faszinierende Stimmung im Erwin-Schöffel-Stadion. Das Halbfinale kann kommen.

Tag 6: Halbfinale. Als Vorrunden-Erstplatzierter hatte man die erste Halbfinal-Begegnung auszutragen. Diese war bereits für 17 Uhr angesetzt, weshalb doch weniger Zuschauer den Weg ins Motoballdrom gefunden haben, als dies beim Abendspiel der Fall gewesen wäre. Wie vermutet war die sportliche Aufgabe gegen das holländische Team leichter zu bewältigen. Der Einzug ins Finale konnte somit erreicht werden. Das zweite Ziel war geschafft. Wiederum ein voll zufriedenes Publikum, das den anstehenden Finaltag kaum abwarten konnte.

Tag 7: Finalspiele. Beim Spiel um Platz 3 überzeugten die Franzosen souverän
gegen die Mannschaft aus Holland. Das Erwin-Schöffel-Stadion war bereits zu dieser Spielbegegnung gut gefüllt. Immer mehr spürte man die Vorfreude der Motoballfans auf ein spannendes Finale gegen Russland. Sollte doch klappen, nachdem man bereits bei der ersten Begegnung die Russen besiegen konnte. Ein überwältigendes Zuschauerinteresse. Das Erwin-Schöffel-Stadion war gefüllt, wie lange nicht mehr.

Die Spannung war nicht zu überbieten. Doch jetzt kamen die 20 Minuten, die den Traum vom Finalsieg platzen liessen. 20 Minuten, die darüber entschieden haben, dass eine perfekt organisierte und stimmungs- geladene Motoball-Europameisterschaft nicht zum absoluten Highlight haben werden lassen. Denn diese 20 Minuten hat die Deutsche Nationalmannschaft einfach verschlafen und lag mit 4 Toren im Rückstand. Das war eine bittere Situation. Ruhe kehrte im Stadion ein. Alle Versuche in den restlichen drei Spielvierteln haben nicht ausgereicht, das Spiel zu kippen. Russland konnte den Sieg versiert für sich in Anspruch nehmen. Dennoch spendeten die zahlreichen Zuschauer und begeisterten Motoballfans dem deutschen Nationalteam intensiven und lautstarken Applaus für die gezeigten Leistungen über das gesamte Turnier hinweg. Nicht vorzustellen, wie es zugegangen wäre, wenn der Titel in Deutschland geblieben wäre. Die vorgesehene Siegerehrung mit Präsentation aller beteiligten Teams sollte natürlich dennoch stattfinden. Vielleicht waren wir alle noch etwas geschockt über die allzuschnelle Spielentscheidung in den ersten 20 Minuten. Allerdings hat das abschließende musikalische Höhenfeuerwerk wieder alle Erwartungen übertroffen. Die ein- drucksvollen Lichteffekte mit zahlreichen Ooh- und Aah-Rufe unterstrichen zum Eventabschluss den professionellen Ablauf und Gestaltung dieser internationalen Motoball-Veranstaltung.

Eine Anmerkung noch zum Junioren-Wettbewerb. Gerne hätten wir auch gesehen, dass sich das deutsche Juniorenteam für das Finale qualifiziert. Die Hoffnung war da, die Zielsetzung wurde im Vorfeld auch so ausgesprochen. Doch mit der Platzierung auf den letzten Platz muss man auch erkennen, dass es so einfach nicht läuft.
Vielleicht hat der kurzfristige Wechsel des Trainer- und Leitungsteams nicht ausgereicht, eine leistungsoptimierendere Mannschaft zu formen.

Nahezu 250 Helferinnen und Helfer waren nötig

Das durchaus professionelle Event war in der organisatorischen Hand von ehrenamtlichen Freiwilligen. Eigentlich Amateure, wie eben auch unser Sport. Angefangen von unserer Taifun-Vorstandschaft, die vom ersten Tag an hinter dieser Veranstaltung gestanden hat. Jeder im Vorstandsteam hatte sich mit eigenem Organisationsbereich in die vorbereiteten Arbeiten eingebracht. Zwei Namen muss ich aber extra erwähnen, die sich mit ihrem besonderen Einsatz in die Organisation entscheidend eingebracht haben. Bernd Schäfer, als Taifun-Manager und Frank Bücher als meinen stellvertretenden Vorsitzenden.

Auch außerhalb der EM-Vorbereitungen würde ich uns als Dream-Team bezeichnen. Auch unsere Schatzmeisterin Heike Bodemer hatte Überdurchschnittliches zu leisten bei den zahlreichen Buchungen und den vielen Kassenabrechungen. Gut, dass ihr dabei Marianne Fitterer eine wesentliche Hilfe war.

Bereits im Kreis unserer Vorstandschaft zeigte sich, dass es nicht ausreicht, dass ich die Idee zur EM-Ausrichtung eingebracht habe. Es benötigt viele Hände, um eine derartige Veranstaltung zum Erfolg zu bringen. Und diese zahlreichen Hände waren insbesondere während des Turnier-Verlaufes erforderlich. Nahezu 250 Helferinnen und Helfer waren nötig, um alle Aufgaben zu meistern. Großes Kompliment an Oli Fitterer, der die Einteilung für die diversen Dienste mehr als perfekt zustande gebracht hat. Da reichten unsere Mitglieder alleine nicht. Die Taifun-Mitglieder halfen teilweise mit allen ihren Familienmitgliedern, holten ihre Wohnnachbarn, ihre Freunde und Kumpels zum Einsatz. Teilweise reisten sie täglich über mehr als einer Stunde dazu extra an. Viele nahmen sich die ganze Woche über bei ihrem Arbeitsplatz frei und stellten die „Urlaubszeit“ für die Motoball-EM zur Verfügung. Auch befreundete Vereine wie der MSC Malsch oder Comet Durmersheim sowie der 1. SV Mörsch unterstützten uns bei den vielfältigen Aufgaben.

Was war da alles zu tun?

Bereits im Vorfeld war die Stadion-Reinigung erforderlich, die Spielmarkierungen musste neu gestrichen werden (und während des Turniers erneut), Gras mähen, Elektroleitungen verlegen, Tribünen aufbauen, Zelte aufbauen, Imbissstände platzieren und einrichten, Kühlwagen positionieren, Container aufstellen, Parkplätze richten und ausmessen, Plakatieren von über 100 Beschilderungen, Keplerstraße absperren, und vieles andere mehr.

  • Die Anfahrt zum Erwin-Schöffel-Stadion musste geregelt
    und die Fahrzeuge auf den richten Parkplatz verwiesen werden.
  • Die Eintrittskassen waren fast den ganzen Tag über zu besetzen.
  • Fünf Verkaufsstände für die Versorgung von kühlen Getränkenund schmackhaftem Imbiss waren mit Personal auszustatten.
  • Auch eine Cocktailbar sollte im Angebot nicht fehlen.
  • Und für die Warenversorgung waren zig Personen im Einsatz,denn aufgrund der warmen Sommertage war der Durst fast nicht zu stillen.
  • Und dann noch die vielen Kleinigkeiten: Empfang der Ehrengäste, Kontrolle derSitzplatztribüne, Stadionansage, musikalische Beschallung, und vieles andere mehr
  • Was fast keiner bemerkte, waren die täglichen Reinigungsarbeitenjeweils am Morgen des nächsten Tages, damit für die neuen Besucherunser Erwin-Schöffel-Stadion wieder sauber zum Verweilen einlud.
  • Dann mussten ja auch noch die Delegationen mit Mittag- und Abendessen versorgtwerden. Jeden Tag ein abwechslungsreiches Essensangebot für rund 200 Personen. Unser altbewährter Metzgermeister Eberhard Bücher kochte nahezu rund um die Uhr. Und unser fast 20-köpfiges Renterteam unter der Führung von Ludwig Bauer kümmerte sich um die Essensausgabe und um die Tisch- und Geschirrreinigung. Dazu mieteten wir acht Tage lang das benachbarte Vereinsheim des Schützenclubs Mörsch.Für diese zahlreichen teils harten Einsätze (ich wiederhole: im Ehrenamt – keiner hat dafür eine Entlohnung erhalten) bleibt mir nur Danke, Danke, vielmals Danke zu sagen.
    In meiner nun fast 25-jährigen Amtszeit als 1. Vorsitzender konnte ich noch nie eine so große Dienst-Bereitschaft feststellen, die noch obendrein mit viel Freude und ohne Murren getan wurde. Einige hatten so viel Spaß, dass sie sich wiederholt an den Folgetagen selbst zum Einsatz brachten. Da soll mir keiner mehr sagen, die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Mitarbeiten würde immer weniger werden. Beim Taifun war das ganz anders. Darauf bin ich stolz, stolz bei so einem Verein Vorsitzender zu sein. Vielen, vielen Dank nochmals an Alle.

Als kleines Dankeschön werden wir zu einem Helferabend einladen. Dieser wird am Freitag, 6. September 2019 ab 18.30 Uhr in unserem Vereinsheim und am Hans-Weber-Weg stattfin- den. Neben kulinarischen Genüssen und Vieles zum Trinken wollen wir uns an diesem Abend mit einem Filmbeitrag und zahlreichen Fotos an die gelungene Europameisterschaft 2019 erin- nern. Dazu gibt es noch weitere Infos, die wir derzeit noch zusammen stellen. Haltet euch also diesen Termin frei und kommt mit der Begeisterung, wie ihr euere EM-Aufgaben geleistet habt.

Zahlreiche Medien berichten

Noch nie war das Interesse der Medienberichterstatter für Motoball so groß als zu dieser Motoball-Europameisterschaft. Zahlreiche Printmedien, viele Radio- Internet-
und Fernsehsender waren an diesem besonderen Sportevent interessiert und hatten, teils mehrfach, berichtet. Danke für die Unterstützung der Pressearbeit durch die Pressestelle des ADAC Nordbaden. Danke unserem jungen Medienteam Dustin, Robin, Julian und Marcel für die regelmäßigen Infos über unsere eigens geschaffene Homepage, die Taifun-App oder die modernen Medien wie YouTube, Instagram usw. Tolle Arbeit in der Kommunikation habt ihr da geleistet.

Und da war auch noch das Team von ProMotoball sehr aktiv. Alle Spiele wurden über YouTube live weltweit übertragen. Da kam es zu zigtausenden Einschaltquoten, wodurch der Bekanntheitsgrad unseres Erwin-Schöffel-Stadions und unserer Sportart Motoball um ein Vielfaches gewachsen ist.

Unser hauseigenes Berni’s Filmstudio war mit der Kamera überall unterwegs, wo Action auch neben dem Platz war. Wir können uns sicherlich heute schon freuen, zu sehen, wo überall was zu tun war und wo sich Kurioses ergeben hat.

Nach unserer internationalen Veranstaltung werden wir sehr, sehr viel Zeit benötigen, um die abertausend Fotos zu sichten, die vor allem vom Team der Fotofreunde Rheinstetten geschossen wurden, vom Sport und auch allem drum herum. Auch hierfür allen herzlichen Dank.

Unterstützung durch die Firma Südroh

Stellvertretend für die zahlreichen Sponsoren (es waren gute 100), die uns die Ausgestaltung dieser Motoball-EM überhaupt erst ermöglicht haben, will ich ein Unternehmen besonders erwähnen. Die Firma Südroh. Es muß nicht immer Geld sein, das Sponsoren oder Förderer zur Verfügung stellen. Ein großes Danke, auch wenn manche bei dieser Firma das mittlerweile schon für selbstverständlich sehen.

Stimmen über die EM

Egal, mit wem ich mich unterhalten habe, jeder empfand die Gestaltung und den Ablauf dieser EM als sehr gelungen. Sicher, es gab auch Gründe, die man noch besser hätte machen können, aber wenn überhaupt, so hatte man sich vielleicht an Kleinigkeiten gestört. So kam die sanitäre Versorgung, besonders bei den großen Zuschauerzahlen, an ihre Grenze. Die WC‘s waren teilweise überlastet. Auch die PKW-Parkplätze sind an den Tagen,wo wir sehr viele Besucher hatten, rar geworden. Sollte es da zu Belastungen bei den Anwohnern im Bachgebiet gekommen sein, danken wir für deren Verständnis.

Gerne möchte ich aber hier einige Stimmen bekannt geben, die uns nach der Veranstaltung erreicht haben:

Sebastian Schrempp: Anbei das Lob eines auswärtigen Gastes, welches ich Ihnen gerne weiterleite. Schade, dass wir uns am Samstag nicht mehr gesehen haben. Ich war mit vielen Gesprächen beschäftigt und wollte Sie nicht bei Ihren Gesprächen im Stadioninnern stören.

Hallo Herr Brugger, das freut mich. Ihr Lob gebe ich gerne an den ausrichtenden Verein weiter. Die Verantwortlichen haben sich mit den hunderten Ehrenamtlichen mächtig ins Zeug gelegt und eine organisatorische Meisterleistung erbracht. Ich selbst habe am Samstag beim Endspiel ebenfalls diese einmalige Atmosphäre spüren dürfen. Leider war das Ergebnis für die deutsche Mannschaft am Ende des Spieles nicht so, wie von mir im Vorfeld erhofft. Aber ein einmaliges Erlebnis für die Zuschauer und die beteiligten Sportler. Grüße aus Rheinstetten

Lieber Herr OB Schrempp, an Fronleichnam schauten meine Partnerin und ich am Nachmittag interessehalber (und stilgerecht per Motorrad) bei der Motoball-EM in Mörsch vorbei -und blieben dann entgegen unserer Planung bis abends viele Stunden, bestens unterhalten durch diesen besonderen Sport, vor allem aber auch durch dessen Protagonisten. Der EM-Tag war professionell organisiert, zugleich spürte man den Enthusiasmus und die Freude der Organisatoren und zahlreichen ehrenamtlichen Helfer an ihrer Veranstaltung. Allesamt waren sie freundlich zu Muggles dieses Sport, zu denen ich zähle. Das hat großen und – bei derartigen Meisterschaften leider selten gewordenen – Charme erzeugt. Man konnte das Benzin nicht nur riechen, sondern in den Adern der Mitwirkenden auch förmlich spüren. Beim abendlichen Duell D – RUS fand in aparter Weise zudem mit russisch eine zweite Amtssprache auf den vollen Rängen Eingang. Chapeau auf diesem Wege aber an Sie und alle Akteure für diese EM in Rheinstetten.
Norbert Brugger, Dezernent Städtetag Baden-Württemberg, Stuttgart

SPD-Gemeinderatsfraktion: Im Erwin-Schöffel-Stadion fanden in der vergangenen Woche von Sonntag bis Samstag die hervorragend organisierten Motoball-Europameisterschaften statt. Was der Verein mit seinen vielen ehrenamtlichen Helfern hier geleistet hat, war nicht zu überbieten. Obwohl jeden Abend die Motoren dröhnten und bis in die Nacht gefeiert wurde, verlief doch alles geordnet, friedlich und für die Anwohner erträglich ab. Diese Veranstaltung hat wieder einmal gezeigt, was ein intakter und gut geführter Verein, mit ehrenamtlichen Helfern und mit Sponsoren leisten kann. Der Verein MSC Taifun Mörsch hat die Stadt Rheinstetten hervorragend repräsentiert.

CDU-Gemeinderatsfraktion: Herzlichen Glückwunsch an unsere Motoballer zum Vize- Europameister. Ein großes Dankeschön euch allen für das Engagement. … an die gute Organisation, dass alles so reibungslos verlaufen ist, verdanken wir Ihrem Engagement und Ihrer Professionalität. Wir fühlten uns rundum gut aufgehoben – die Gäste waren begeistert. DANKE – und bis bald!

Stephan E. Münzer: Ich möchte euch gratulieren und mich bedanken. Gratulieren für eine professionell durchgeführte EM, ihr habt allen gezeigt was für Gastgeber der Deutsche Motoball ist. Ihr habt mit eurem Team unglaubliches Geleistet. Das der sportliche Erfolg keine Krönung erlangte liegt sicherlich nicht bei Euch.
1. Vorsitzender MSC Comet Durmersheim e.V. im ADAC

Thomas Kuhn: Hat sehr viel Spaß gemacht dabei helfen zu können, dass es eine tolle EM war. Bis bald beim Taifun und den Liga- und Pokalspielen.

Holger Conrad: Ich glaube, dass es allen Beteiligten trotz allem Stress viel Spaß gemacht hat. Und insbesondere uns „Neumitglieder“ hat es gezeigt, was für ein toller Verein der Taifun ist. Wir haben hierdurch neue Leute bzw. „Altmitglieder“ kennengelernt, was für uns zusätzlich eine tolle Erfahrung war und dem Verein noch näher gebracht hat. Der größte Dank gilt aber Euch Organisatoren, die das erst möglich gemacht haben und im Vergleich zu uns Helfern ja noch unendlich viel mehr geleistet haben. Viele Grüße und bis demnächst beim Taifun.

Gabriele Bitterwolf: … aber auch durch die hervorragende Vorarbeit der kompletten Verwaltung!!!!!

Oskar Hassis: Es war wirklich eine grandiose Leistung aller Beteiligten in der Vorbereitung und schließlich beim Event. Auch ich habe zufriedene Gesichter gesehen. Auch ein großes Dankeschön an die Firma SÜDROH die auch enorm dazu beigetragen hat. Ich denke wir dürfen uns alle auf die Schulter klopfen und sagen: „Ich war dabei“.

Shanna Stettner: So super wie alles organisiert war, konnte es ja nur so toll laufen. Hat wirklich richtig viel Spaß gemacht und es war toll, dass jeder jedem geholfen hat.

Cornelia Dickemann-Erb: Hat Spaß gemacht und war ein gelungenes Event und der Taifun hat ein paar Fans mehr.

Reimund Kastner: Es hat richtig Spaß gemacht da in der Taifun Familie mitzuhelfen… Die Zuschauer haben ein Recht darauf es zu genießen…
Wo MSC TAIFUN MÖRSCH drauf steht ist auch Qualität drin.

Peter Fletterer: Haben einige „neue” Taifunler kennengelernt. Gerne mit diesem Organisation-Team immer wieder.

Persönliche Zusammenfassung

Mein Wunsch, mein Ziel, mit dieser Veranstaltung zu zeigen, was im deutschen Motoball machbar ist und wie das Image für unseren Ausnahmesport gesteigert werden kann, habe ich, zusammen mit all den erwähnten Menschen, erreicht. Ich bin davon überzeugt, dass es in dieser Qualität so schnell keine weitere Motoball-EM in Deutschland geben wird. Somit habe ich alles gemacht, was zu tun war, auch trotz meiner familiären Schicksalsschläge, die mich ausgerechnet in dieser Zeit getroffen haben. Nun kann ich gehen und mein Amt als 1. Vorsitzender dieses besonderen Vereins in jüngere Hände übergeben.

Der MSC Taifun Mörsch im ADAC hat sein Ziel bei der EM 2019 überwältigend erreicht und kann sich somit als Europameister, eigentlich sogar Weltmeister, sehen.
Die EM 2019 war noch besser, noch emotionaler, noch erfolgreicher als die EM im Jahr 2005.

Nur der deutschen Nationalmannschaft fehlten zu diesem Titel 20 Minuten.
Danke nochmals Allen und danke, dass ihr meinen persönlichen Rückblick gelesen habt.

Hans Weber
1. Vorsitzender des MSC Taifun Mörsch e.V. im ADAC

Die Urlaubstage auf der Nordseeinsel Borkum nutzte Hans Weber (bei einem Glas Bier), um seinen zusammenfassenden Bericht zur Motoball-EM zu formulieren.